REBER, Gottlieb Friedrich

Wirkungsort / Wohnort

Bremen / Lausanne

Beziehung zu Max Beckmann

Sammler(in) / Portraitierte(r) / Dargestellte(r)

Weiterführende Informationen

Gottlieb Friedrich Reber wurde von Max Beckmann für 306 Bildnis Gottlieb Friedrich Reber portraitiert.

https://de.wikipedia.org/wiki/Gottlieb_Reber

LEIPZIG Museum der bildenden Künste 2011, S. 309.

Gemäß GÖPEL ERHARD / GÖPEL BARBARA 1976:
Der Sammler Gottlieb Friedrich Reber (geb. 1880 Oerlinghausen, gest. 1959 Lausanne) war Dr. h.c. und Kommerzienrat. Er gehörte zu den ersten Deutschen, die am Anfang des Jahrhunderts Bilder der Impressionisten und von Cézanne kauften. Um 1920 übersiedelte Reber von München nach Lugano. Er zog sich früh aus seinen Geschäften als Textilkaufmann zurück, um sich ausschließlich mit Kunst zu befassen. Mitte der zwanziger Jahre tauschte er einen Teil seiner Sammlung gegen Bilder der Kubisten.

Der Zeichner Rudolf Großmann schrieb 1929 über Reber: [Er] »hat mit leidenschaftlichem Flair für das lebendig Gegenwärtige bewusst und methodisch seine Sammlung aufgebaut; er greift zurück bis auf die Funde der Hallstattzeit und wird auch zum Schrittmacher für Picasso, Gris und Braque. Sein Schlachtfeld ist mehr Paris als Berlin; er ist ein Entdecker, Sammler mit Leib und Seele, dem das Sammeln eine Art Fetischersatz ist. Wer ihn auf dem Trottoir-roulant des Berliner Gesellschaftsbetriebes dann und wann auftauchen sieht, den frappiert ein stereotypes Lächeln, das zu dem Ernst Berlins merkwürdig kontrastiert.« (Kunst und Künstler 28 [1930], S. 383)

Das weltmännische, entschiedene Auftreten Rebers stand wie eine Maske vor seinem verbindlichen, oft scheuen Wesen. Sein Feingefühl war auf das Sehen im Umgang mit Originalen konzentriert. Er las nicht, war literarisch und musikalisch unbewandert.

Einer Einladung Alfred Flechtheims zu einer Zusammenkunft mit Max Beckmann 1928 in Berlin folgte Reber unter der Bedingung, dass man nicht den Versuch unternehme, ihn für Bilder des Künstlers zu interessieren. Für alle Beteiligten überraschend führte die Begegnung dazu, dass Reber sein Porträt in Auftrag gab (306 Bildnis Gottlieb Friedrich Reber). Erste Zeichnungen zu dem Bildnis entstanden an einem der folgenden Tage im Hotel Adlon, weitere Studien im Frühjahr 1929 in Lugano. Nach Fertigstellung des Bildes konnte Reber sich mit seinem Porträt nicht identifizieren, bei seiner Familie erregte es Heiterkeit. Es wurde im Keller beiseitegestellt. (Mitteilungen der Familie, die in Einzelheiten von den Angaben Mathilde Q. Beckmanns in KARLSRUHE Badischer Kunstverein 1963 abweichen.)